Laura Horelli / Ann Kaneko
Trading Places 2010
Trading Places besteht aus drei Videos, die das nomadische Leben der beiden Künstlerinnen / Filmemacherinnen reflektieren, denen nicht nur der Umstand gemeinsam ist, dass sie von einem Projekt zum nächsten ziehen und dabei von Umzugskisten umgeben sind. Sondern Laura Horelli und Ann Kaneko teilen auch ihre Erinnerungen an die Umzüge ihrer Familien, aufgrund derer sie sich gelegentlich auf neue Lebensbedingungen einstellen mussten. Jeder Ort bietet neue Herausforderungen, ermöglicht neue Erfahrungen und ruft Emotionen hervor. Gleichzeitig ist es eine Herausforderung, eine Beziehung zu den Orten herzustellen, die man hinter sich zurückgelassen hat und „Zuhause“ erweist sich als ein komplexer Begriff. Ann Kaneko, eine in Los Angeles geborene japanische Amerikanerin der dritten Generation, erzählt, wie sie sich fühlte, als sie aus einem vornehmlich schwarzen Viertel in eine weiße Vorstadt zog. Laura Horelli hingegen verstummt, als man sie fragt, wie es gewesen sei, von Finnland nach Kenia und wieder zurückzuziehen. Beide verwenden Video und Film, um einige der Häuser zu porträtieren, in denen sie gewohnt haben. Dadurch erzeugen sie Bezugspunkte, die den Familienfotos ähneln, die sie als Kinder an unterschiedlichen Orten zeigen. Ann Kanekos „spanische Hütte“ in Hollywood wird Teil einer surrealen Fiktion, während Laura Horelli die Karl-Marx-Allee in Berlin auf Super 8 zeigt, als handele es sich um den Reisefilm einer Amateurin.