Philemons Fotografien oder durch eine afrikanische Linse (Laura Horelli, Philemon Sheya Kaluwapa) 2022-23
Philemon Sheya Kaluwapa absolvierte in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) eine Ausbildung zum Fototechniker. Er erhielt ein Stipendium der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), welche die South West Africa People’s Organisation (SWAPO) in ihrem Kampf gegen das südafrikanische Apartheidsregime unterstützte. Kaluwapa und die Künstlerin Laura Horelli lernten sich zunächst durch Horellis Arbeit an ihrem Werk Namibia Today kennen und befinden sich seither in einem fortwährenden Austausch. Kaluwapa bat Horelli darum, ihm dabei zu helfen, seine Memoiren zu verfassen. Sie meinte, sie könne kein klassisches Buch schreiben, wolle aber versuchen, biografische Elemente in einen Film zu übersetzen. Ausgehend davon entwickelten die beiden einen Film, der in einem Fotostudio gedreht wurde, um die originäre Umgebung der von Kaluwapa gemachten Fotografien abzubilden.
Philemon’s Photographs or Through an African Lens greift verschiedene Stränge auf, etwa Kaluwapas Interesse an der Frage, wie er das Medium der Fotografie bestmöglich nutzen kann, um unterschiedliche Menschen zu porträtieren und seine Erfahrungen in der afrikanischen Diaspora und im Kalten Krieg darzustellen – insbesondere seine wegweisende Entscheidung, aus Ostberlin nach Westberlin zu fliehen.