You Go Where You’re Sent 2003

You Go Where You’re Sent ist eine Biografie über Laura Horellis Großmutter, geboren 1916. Das Video, dessen Ausgangspunkt die Teilnahme der Großmutter an den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin ist, ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die sich an Orten orientieren, die sie besucht oder wo sie gelebt hat, darunter Rio de Janeiro (1946–50), New York und Washington (1950–54), Köln (1964-1968) sowie Bukarest (1968–72). Horelli und ihre Großmutter sprechen über Bilder, die aus Fotoalben ausgewählt wurden. Das Video wirft die Frage auf, wie die Großmutter „die Nation“ repräsentierte: als finnische Turnerin, Tänzerin und Übersetzerin in Nazideutschland, als Ehefrau eines Diplomaten, der den Regierungen im Nachkriegsfinnland diente. Sie versuchte ihre verschiedenen Verpflichtungen in ein Gleichgewicht zu bringen: Ihre Pflichten als Diplomatenehefrau hatten Vorrang, doch wann immer möglich, praktizierte sie als Anästhesistin, um ihren Beruf nicht völlig aufgeben zu müssen.

Zum Video gehören die Fotographien 7th Floor: Strausberger Platz / Mannerheimintie und Untitled.

Video, 19 min, 4:3, colour, sound

English

Installation: Projection screen on a tripod, 180 x 240 cm, loudspeakers, bench

Sound design: Thomas Wallmann

Produced for You Go Where You’re Sent, Galerie Barbara Weiss, Berlin

Installation photograph: Jens Ziehe