Laura Horelli / Nina Lassila / Agnese Luse / Angela Melitopoulos / Eléonore de Montesquiou / Tanja Ostojić / Meggie Schneider / Isabell Spengler / Gitte Villesen
Jūrmala 2016
Neun in Berlin lebende Künstlerinnen werden September 2010 von der Kuratorin Agnese Luse für eine Woche nach Riga eingeladen, um im Rahmen des Survival-Kit 2 Festivals Ihre filmischen Arbeiten zu präsentieren. Nach einem fünftägigen Diskurs und lebendigen Diskussionen über die prekären Arbeitswelten von Frauen und Künstlerinnen entschließen sie sich am letzten Sonntag ihres Aufenthalts an den Strand Jūrmala zu fahren. Die Reise beginnt mit einer S8 Kamera.
Der Film zeigt eine dem Refrain geschuldete Dramaturgie, in dem jede Künstlerin das einminütige Filmfragment mit einem Ton belegt hat, frei gestaltet und persönlich gewählt. Das Gemeinsame entsteht in der Montage der Tonspuren, die sich auf die ungeschnittene, sich wiederholende Filmeinstellung beziehen und diese bedeuten.
Während die Frauen in und um die am Strand aufgestellten Toiletten-Häuschen sich die Tür in die Hand drücken, um diese herumtänzeln und die Dialoge der gemeinsam verbrachten Woche reflektieren, fügt sich choreografisch pointiert kurz vor Ende der filmischen Minute eine Strandspaziergängerin ins Bild und stellt eine existenzielle Frage: ob denn die Benutzung der Toilette kostenfrei sei und betritt dieselbe. Inszenierung, Zufall und Wirklichkeit geben sich die Hand.